Hebamme - aus dem althochdeutschen Hev(i)anna: „die Ahnin/Großmutter, die das Neugeborene aufhebt und hält.
Hebammen sind schon seit der Antike ein wichtiger Begleiter vor, während und auch nach der Geburt eines jeden Kindes. Wie wichtig diese weisen Frauen sind, wissen die meisten Leute erst, wenn dieser große Lebensabschnitt "Ich bekomme ein Kind" beginnt.
Leider ist es heutzutage in Deutschland, speziell in Leipzig ein immenses Problem eine so wichtige Begleiterin in dieser Zeit zu finden.
Der Hebammenmangel ist allgegenwärtig.
Jeden Tag erreichen mich und meine Kolleginnen Anrufe von fast verzweifelten Frauen, die noch keine Betreuung für Schwangerschaft und Wochenbett gefunden haben. Meistens bekommen sie eine Absage. Sie sind viel zu spät dran. Dabei sind einige unter ihnen gerade mal im 3. Monat oder gar noch in einer kleineren Schwangerschaftswoche.
Vor allem bei gewünschten Geburtshaus- oder Hausgeburten ist der Mangel an Hebammen besonders schlimm.
Es wird darauf hinauslaufen, dass sich die Paare melden müssen, wenn sie nur planen ein Kind zu bekommen.
So kann es nicht weitergehen!
Der deutsche Hebammenverband hat eine Kampagne aufgebaut, in der es genau um diese Thematik geht. Frauen ohne Hebamme können sich auf einer Karte eintragen und die Unterversorgung melden.
Doch warum sind wir Hebammen und die 1:1 Betreuung so wichtig?
Wir sind die, die bei Fragen, Problemen und Ängsten für die Schwangere und Wöchnerin, sowie den Partner stets da sind.
Wir sind die Ersten, die sich mit den Frauen über noch so kleine Kleinigkeiten freuen, wenn sie uns davon freudestrahlend erzählen.
Wir sind die, die entspannt bleiben und beruhigen, wenn Eltern in Panik geraten.
Wir sind die, die jede winzige Gewichtszunahme mit der neuen Familie feiern.
Wir sind sehr gerne auch mal Psychologin, wenn die Welt für die Paare in der neuen Lebenssituation zusammen zu brechen scheint.
Wir sind die, die zuerst der Natur und dem Körper der Frau vertrauen.
Wir nehmen uns Zeit, obwohl wir längst schon auf einem anderem Sofa, bei einer anderen Familie sitzen müssten.
Wir empfangen mit den frischen Eltern gemeinsam das neue kleine Wunder und sind somit eins der ersten Gesichter für das Neugeborene
Wir sind Hebammen. Wir haben einen unglaublich tollen Beruf und ich bin dankbar für EURE Dankbarkeit, die ihr uns jeden Tag entgegenbringt.
Egal, ob ihr uns mit einem breiten Lachen oder mit Tränen in den Augen die Tür öffnet, sind wir froh, euch Tag ein Tag aus zu Hause besuchen zu dürfen und euch in der aufregendsten Zeit eures Lebens zu begleiten.
Der Hebammenberuf sollte unter gar keinen Umständen von steigenden Haftpflichtversicherungen oder geplanten Wochenbettambulanzen bedroht werden. Denn umso besser wir Hebammen euch Eltern kennen, desto besser und individueller ist unsere so wichtige Begleitung.
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